Wussten Sie, dass Hitzewellen nicht nur in der Luft vorkommen, sondern auch unter Wasser? Die Hitzetage im Sommer sind uns allen bestbekannt, ebenso die Folgen dieser Hitze auf unseren Körper. Auch die Unterwasserwelt kämpft gelegentlich mit zu hohen Temperaturen und den Folgen. Momentan gefährdet eine anhaltende Hitzewelle unter Wasser gar 12‘000 Quadratkilometer Korallenriff. Mit fatalen Folgen: es wird befürchtet, dass dadurch das grösste Korallensterben der Geschichte verursacht wird. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA und der Australischen Queensland Universität.
Hitzewellen unter Wasser sind die Folgen der Klimaerwärmung. Die aktuelle Hitzewelle dauert nur schon seit 2014 an. Spezialisten gehen davon aus, dass bis Ende 2015 ungefähr 38% der Korallenriffe betroffen und rund 5% komplett abgestorben sein werden. Gemäss Prognosen soll die derzeitige Hitzewelle noch mindestens bis Mitte 2016 anhalten.
Die Hitzewelle besteht aus seiner grossen Masse an warmen Wasser, auch ‚The Blob‘ genannt. Diese alleine hat bereits grossen Schaden verursacht. Momentan sind rund 12‘000 Quadratkilometer Korallenriff bedroht. Wie bereits in 1998 und 2010 warnen Experten auch heute vor den Folgen. Eine Katastrophe kommt selten allein: ebenso wie dazumal wird die Hitzewelle begleitet durch El Niño, welcher ungefähr alle 4-10 Jahre vorkommt.
Die Korallenriffe sind sehr wichtig für das Ökosystem unter Wasser. Sie bilden die Lebensgrundlage für etwa ein Viertel bis ein Drittel aller Lebewesen unter Wasser. Durch das Absterben von Korallen wird daher das ganze Ökosystem aus dem Gleichgewicht gebracht, mit fatalen Konsequenzen.
Warmes Wasser beeinträchtigt nicht nur die Korallen. Je wärmer das Wasser ist, desto mehr Energie haben grosse Fischsorten nötig, um sich im Salzwasser zu bewegen. Hinzu kommt, dass den Fischen durch das gestörte Ökosystem die Nahrungsgrundlage genommen wird.
*Bron: http://www.pnas.org/html/early/2015/10/06/1510856112.abstract