Ist Fisch gesund?

Besser auf Fisch verzichten wegen Mikroplastik, Hormone und Überfischung Tilapia und Pangasius Spitze des Eisbergs.

Wer regelmäßig Fisch isst, hat bereits Plastik gegessen. Unsere Ozeane enthalten nämlich etwa 244 Millionen Kilo Plastik. Der größte Teil davon besteht aus sogenanntem Mikroplastik, kleine Teilchen, die kleiner als 5 Millimeter sind. Wir können den Fischen keinen Vorwurf machen: Sie können den Unterschied zwischen Plastik und Nahrung nicht erkennen. (Sie bevorzugen sogar Plastik.) Außerdem nehmen sie es ansonsten auch über die Nahrungskette zu sich. Sogar die Seevögel – und also auch wir, wenn wir Fisch essen – nehmen über diesen Weg Plastik zu sich. Und wer denkt, dass Weichtiere sicher sind …

Wer regelmäßig Muscheln oder Austern isst, nimmt pro Portion etwa 900 Mikroplastikpartikel zu sich

Ist Mikroplastik die einzige Gefahr beim Fischessen? Erklärt am Beispiel Pangasius

Plastik ist nicht die einzige Gefahr, die Fisch mit sich bringt. Der Verzehr von Fisch kann auch aus anderen Gründen nicht empfehlenswert sein. Unsere Gesundheit ist immer häufiger gefährdet. Die Supermarktkette Carrefour verkauft neuerdings in Belgien keinen Pangasius mehr. Obwohl dies doch eine ziemlich beliebte und preisgünstige Fischsorte war bzw. ist. Der Pangasius stammt aus Vietnam, wo er in verschmutztem Wasser gezüchtet wird. Pangasius ist nicht der einzige Fisch, der auf der schwarzen Liste des WWF steht. Pangasius enthält einen zu hohen Bakterienanteil. Auch früher wurden bereits Salmonella-Bakterien in den Aquakulturprodukten aus Vietnam entdeckt. Ein Teil des Pangasius war sogar resistent gegen Antibiotika, auch wenn die Fische ein Biosiegel hatten. Letzteres ist vielleicht die schockierendste Nachricht.

Fischsorten, die man aus gesundheitlichen Gründen aber auch wegen Überfischung und Beifang am besten meiden sollte

Die Liste der Fischsorten, die man am besten meiden sollte, ist länger als die Liste der Fischsorten, die man ohne Bedenken genießen kann. Außerdem bedeutet Letzteres nicht, dass sie unbedenklich sind. Manche Fangmethoden belasten die Umwelt oder verursachen große Mengen an Beifang von Meerestieren, die wir nicht essen (zum Beispiel Delfine, Haie, Schildkröten). Überfischung ist ein großes Umweltproblem. Aber auch Fischzucht verschmutzt häufig die Umwelt.

Beispiel Tilapiafilet: voller Hormone und mit dem Spitznamen ‚Kotfresser‘

Tilapia ist genau wie Pangasius eine sehr beliebte Fischsorte. Sie ist afrikanischen Ursprungs, wird heute aber vor allem in Asien gezüchtet. Was beim Tilapia vor allem erschreckend ist, ist der hohe Hormongehalt. Es werden nämlich nur die männlichen Fische verwertet. Daher verabreicht man den Weibchen von klein auf Hormone, damit sie männlich werden. Man füttert ihnen Testosteron. Die Züchter nennen den Tilapia auch ‚Kotfresser‘. Dieser Fisch frisst nämlich seine eigenen Exkremente (die Becken und Flüsse, in denen sie gezüchtet werden, sind voll davon). Das macht sie für die Züchter besonders pflegeleicht, denn diese Fische stellen keine hohen Ansprüche an das Wasser, in dem sie leben, solange es mindestens 20 Grad warm ist, und sie essen billigen Mais und Soja.

Quellen/weitere Informationen:
– https://www.gezondheidsraad.nl/sites/default/files/201617_briefadvies_microplastics_0.pdf
– http://www.seafoodwatch.org/