Kapha, Pitta und Vata : die drei Konstitutionen im Ayurveda
Kapha
Erde und Wasser, schwer, kalt, ölig, fest, langsam, stabil, sanft, undurchsichtig, glatt und grob.
Kapha-Menschen haben den besten Körperbau. Sie haben einen starken Knochenbau, lebenslang eine sanfte Babyhaut, meistens haben sie große und blaue Augen, eine gute Ausdauer, eine starkes Immunsystem und eine gute Fruchtbarkeit.
Diese Menschen sind aufgrund ihrer natürlichen Anlage stabil, auch in ihren Gefühlen und im Denken. Sie lieben Verantwortlichkeit, Struktur, Sorgsamkeit und Genuß. Kapha-Menschen haben eine langsame Verdauung, das merkt man an ihren Essgewohnheiten. Sie essen nicht so viel, sie können auf einfache Weise eine Mahlzeit auslassen. Sie lieben Süßigkeiten sehr. Wenn sie nicht im Gleichgewicht sind, kompensieren sie das häufig mit Süßigkeiten.
Pitta
Feuer und ein bisschen Wasser, leicht, warm, ölig, flüssig, scharf, mobil, sanft, klar, glatt und fein.
Pitta-Menschen haben einen mittelmäßigen Körperbau, sie sind nicht dick, haben jedoch wohl gute Muskeln. Ihre Haut ist häufig rot, mit Sommersprossen und meistens haben sie grüne Augen. Es sind starke Menschen, wenn sie ihre Energie auf ein Ziel richten und gute Entscheidungen treffen. Diese Menschen lieben eine Führerrolle und entwickeln gerne Projekte. Sie sind leidenschaftlich im Denken und Handeln. Sie sind warmherzig und realisieren gerne bestimmte Aufgaben. Sie lieben Wachstum, Entwicklung, Schönheit und Luxus.
Vata
Äther und Luft, leicht, kalt, trocken, fest, schnell, beweglich, hart, klar, rau und fein.
Vata-Menschen haben einen feinen Körperbau, wenig Muskeln und wenig Haare. Sie haben kleine bewegliche Augen, meistens grau oder braun. Sie sind aufgrund ihrer natürlichen Anlage nicht stark, haben wenig Ausdauer und sind nicht so fruchtbar. Diese Menschen lieben Abwechslung, sie sind bezüglich ihrer Gefühle, im Denken und bei Entscheidungen veränderlich. Sie sind sehr aufgeschlossen und neugierig, sie lieben Erneuerung, Kommunikation und Reisen.
Vata-Menschen haben nicht viel Appetit und keine gute Verdauung, das merkt man an den Essgewohnheiten. Sie essen aufgrund ihrer natürlichen Anlage keine großen Mensen, sondern essen häufig kleine Mengen während des ganzen Tages. Wenn sie nicht im Gleichgewicht sind, verwahrlosen sie schnell ihre Nahrung.
Viele Menschen sind Kombinationen der 2 Doshas, zum Beispiel Pitta-Kapha, Vata-Pitta, usw.
Da du jetzt etwas mehr über die drei verschiedenen Konstitutionen weißt, kannst du dein Wissen über die Gesundheitslehre des Ayurveda erweitern.
Oberflächenkonstitution und Geburtskonstitution im Ayurveda
Ayurveda unterscheidet zwischen deiner Geburtskonstitution und der Art und Weise, wie du dich in deinem Leben gegenüber der Außenwelt verhältst. Die Geburtskonstitution drückt dein eigentliches Wesen aus. Es ist die Perfektion, es ist deine wahre Art. Neben dieser reinen Art des Daseins haben wir auch eine oberflächliche Art und Weise des Lebens. Das ist nicht die Art und Weise, die wir bei der Geburt erhalten haben, sondern unsere weltliche Natur, unser Körper, Denken, Fühlen und Bewusstsein.
Die Basis des Ayurveda ist, dass die oberflächliche Lebensweise in Übereinstimmung mit deinem natürlichen Wesen ist. Dein Mensch-Sein möchte und sollte ein Ausdruck deiner universellen Wesensqualität sein. Das ist die Essenz von Gesundheit aufgrund des Ayurveda: ein Mensch ist optimal gesund, wenn seine Oberflächenkonstitution mit der Geburtskonstitution übereinstimmt. Das bedeutet, dass ein Mensch nicht nur gesund ist, sonder auch glücklich und frei um zu werden, was er ursprünglich ist. Dann kann er sich so bewegen, wie er ist und kann er erreichen, was er möchte. Wenn du auf Basis deiner menschlichen Persönlichkeit die Universalität nicht ausdrücken kannst, bist du krank.
Es ist also wichtig, dein ursprüngliches Dosha, beziehungsweise deine Geburtskonstitution zu kennen, um gesund zu sein. Nur dann kannst du deinen Lebensstil und deine Ernährungsgewohnheiten an deine wirkliche Art anpassen.
Wenn du zum Beispiel en Vata-Typ bist und auf einmal einen unheimlichen Durst oder Hunger hast, weißt du, dass irgendetwas nicht stimmt. Also können bestimmte Symptome anzeigen, dass eines der Doshas zu viel in deinem Lebensstil anwesend ist. Der Ausgangspunkt dabei ist, dass bestimmte gleiche Eigenschaften einander verstärken und gegensätzliche Eigenschaften einander schwächen.
Wenn du zum Beispiel zu wenig Hitze hast, ist es wichtig, Hitze zuzufügen und erwärmende Nahrung zu essen. Kenntnisse über die Eigenschaften der Nahrung sind ebenfalls wichtig, um gut ayurvedisch essen zu können.
Im Ayurveda unterscheidet man darin 7 Aspekte:
Eigenschafte, Geschmack, Energie, Geschmack nach der Verdauung, schamanistische Kraft, symptomatische Wirkung, Reinheit.
Quelle: Das Ayurveda-Kochbuch von Lies Ameeuw